5 Juli 2025
Barrierefrei wohnen – kleine Umbauten, große Wirkung

Barrierefrei wohnen

Barrierefrei wohnen – kleine Umbauten, große Wirkung

Im Alter verändert sich vieles – auch die Anforderungen an das eigene Zuhause. Was früher problemlos funktionierte, wird plötzlich zur Herausforderung: Ein hoher Einstieg in die Dusche, eine enge Türschwelle oder fehlende Haltegriffe. Dabei muss man nicht gleich komplett umbauen. Schon kleine Veränderungen machen das Wohnen sicherer und angenehmer. Mein Name ist Jörg Wegner-Köhler. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen, wie Sie mit überschaubarem Aufwand mehr Sicherheit und Komfort in Ihr Zuhause bringen.

Fakten zum barrierefreien Wohnen

  • Pflegekassen zahlen bis zu 4.000 Euro für Umbauten
  • Haltegriffe und Lichtmaßnahmen erhöhen die Sicherheit sofort
  • Lose Teppiche und Schwellen gehören zu den häufigsten Stolperfallen
  • Wohnraumberatung wird oft kostenfrei angeboten
  • Viele Hilfsmittel gibt es auf Rezept

Warum barrierefreies Wohnen so wichtig ist

Ein barrierefreies Zuhause bedeutet vor allem: weniger Stolperfallen, mehr Bewegungsfreiheit und weniger Abhängigkeit. Denn je besser die Wohnung oder das Haus auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt ist, desto selbstständiger bleibt man im Alltag.

Viele Menschen scheuen sich vor Veränderungen, weil sie Umbauten für teuer oder aufwendig halten. Doch in Wirklichkeit reichen oft einfache Maßnahmen aus, um Stürze zu vermeiden und alltägliche Abläufe zu erleichtern. Genau deshalb lohnt es sich, frühzeitig darüber nachzudenken.

Typische Hindernisse im Wohnbereich

Wenn ich mit Betroffenen spreche, fällt mir oft auf: Die Gefahren sind nicht spektakulär – aber sie sind überall. Zu den häufigsten Stolperstellen gehören:

  • hohe Türschwellen oder Übergänge zwischen Räumen
  • lose Teppiche und glatte Bodenbeläge
  • unbeleuchtete Flure oder schlecht erreichbare Lichtschalter
  • enge Badezimmer ohne Haltegriffe
  • Betten oder Sitzmöbel, die zu niedrig oder zu weich sind

Diese kleinen Details machen oft den Unterschied – vor allem dann, wenn Kraft, Beweglichkeit oder Gleichgewicht nachlassen.

Kleine Veränderungen mit großer Wirkung

Sie müssen nicht alles auf einmal ändern. Beginnen Sie mit den Bereichen, die Sie am häufigsten nutzen – zum Beispiel dem Bad, dem Schlafzimmer oder den Wegen zur Haustür. Hier einige einfache und wirkungsvolle Maßnahmen:

  • Rutschfeste Bodenbeläge: Entfernen Sie lose Teppiche oder sichern Sie sie mit Antirutschmatten.
  • Haltegriffe: Installieren Sie Haltegriffe neben dem WC, in der Dusche oder an problematischen Stellen.
  • Sitzhilfen: Erhöhte Toiletten oder Badewannensitze erleichtern das Aufstehen.
  • Licht verbessern: Installieren Sie Bewegungsmelder oder Nachtlichter in Fluren und Schlafzimmern.
  • Türschwellen anpassen: Flache Übergangsprofile oder Rampen helfen beim sicheren Gehen oder Rollatorfahren.

Diese Hilfen lassen sich meist innerhalb eines Tages umsetzen – oft sogar ohne handwerkliches Können. In vielen Fällen übernimmt die Pflegekasse einen Teil der Kosten.

Das Bad als Schlüsselraum

Gerade im Badezimmer passieren viele Stürze. Deshalb ist es sinnvoll, diesem Raum besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Eine bodengleiche Dusche, gut erreichbare Ablagen, stabile Haltegriffe und ein rutschfester Boden machen hier einen großen Unterschied.

Wenn Sie keinen Umbau vornehmen möchten, reichen oft schon mobile Duschsitze, Antirutschmatten und einfache Umbaukits für den Einstieg in die Badewanne.

Förderung und Zuschüsse

Wenn bei Ihnen ein Pflegegrad vorliegt, haben Sie Anspruch auf bis zu 4.000 Euro Zuschuss pro Maßnahme für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen – z. B. Haltegriffe, Schwellenanpassungen oder ein Badumbau.

Den Antrag stellen Sie bei Ihrer Pflegekasse. Ein formloses Schreiben genügt. Wichtig: Reichen Sie Angebote immer vor Beginn der Maßnahme ein. Wenn Sie sich unsicher fühlen, helfen Pflegestützpunkte oder Wohnraumberater weiter.

Hilfsmittel für mehr Selbstständigkeit

Neben Umbauten gibt es auch viele Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern – und meist wenig kosten. Dazu gehören:

  • Greifhilfen und Aufstehhilfen
  • rutschfeste Unterlagen für Küche und Bad
  • Erhöhung für Stühle oder das Bett
  • Telefone mit großen Tasten und Notruffunktion

Viele dieser Dinge bekommen Sie auf Rezept – fragen Sie bei Ihrem Hausarzt oder Ihrer Krankenkasse nach.

Meine Empfehlung: Schritt für Schritt vorgehen

Niemand muss von heute auf morgen alles verändern. Aber je früher Sie beginnen, desto besser. Schauen Sie sich Ihre Wohnung in Ruhe an – oder bitten Sie jemanden mit Erfahrung um Unterstützung.

Wenn Sie sich unsicher fühlen, nehmen Sie Kontakt zu einer Wohnraumberatung auf. Viele Städte und Gemeinden bieten diesen Service kostenlos an.

Gerne können Sie mir auch schreiben, wenn Sie Fragen haben: kontakt@plavix.quest

Herzlichst,
Ihr Jörg Wegner-Köhler

Häufige Fragen zum Thema barrierefreies Wohnen

Was bedeutet barrierefreies Wohnen?

Barrierefreies Wohnen heißt, die Wohnung so anzupassen, dass sie ohne Hindernisse genutzt werden kann – z. B. durch Haltegriffe, flache Übergänge oder gute Beleuchtung.

Welche Zuschüsse gibt es von der Pflegekasse?

Bis zu 4.000 Euro je Maßnahme – etwa für Badumbau, Haltegriffe, Türschwellen oder Lichtinstallationen. Voraussetzung ist ein anerkannter Pflegegrad.

Muss ich alles auf einmal umbauen?

Nein, es reicht oft, mit kleinen Maßnahmen zu beginnen – z. B. im Bad oder an Stellen, die häufig genutzt werden.

Wer hilft bei der Planung?

Pflegestützpunkte, Wohnberatungen und die Krankenkassen bieten Hilfe an – meist kostenlos.