5 Juli 2025
Sturzgefahren im Alltag erkennen und vermeiden

Sturzgefahren im Alltag

Sturzgefahren im Alltag erkennen und vermeiden

Stürze gehören zu den häufigsten Unfallursachen im Alter – oft mit schweren Folgen. Dabei passieren sie meist im eigenen Zuhause, dort, wo man sich eigentlich am sichersten fühlt. Mein Name ist Jörg Wegner-Köhler. Auf dieser Seite zeige ich Ihnen, worauf Sie achten können – und wie Sie mit einfachen Mitteln mehr Sicherheit in Ihren Alltag bringen.

Fakten zum Thema Sturzgefahr

  • Über 80 % aller Stürze im Alter passieren im eigenen Zuhause
  • Sturzfolgen sind die häufigste Ursache für Pflegebedürftigkeit
  • Pflegekassen übernehmen häufig Kosten für Haltegriffe oder Badumbau
  • Schon kleine Maßnahmen wie gute Beleuchtung senken das Risiko deutlich
  • Regelmäßige Bewegung stärkt Gleichgewicht und Selbstvertrauen

Warum Stürze im Alter so gefährlich sind

Mit zunehmendem Alter verändern sich Beweglichkeit, Reaktionszeit und Gleichgewicht. Das bedeutet: Ein Stolpern, das früher harmlos war, kann heute zu einem Knochenbruch führen. Vor allem Oberschenkelhalsbrüche oder Kopfverletzungen haben oft langwierige Folgen – nicht nur körperlich, sondern auch psychisch.

Viele Menschen ziehen sich nach einem Sturz zurück, aus Angst, dass es wieder passieren könnte. Das ist verständlich – aber genau das möchte ich verhindern, indem ich Wissen vermittle und Wege aufzeige, wie man gezielt vorbeugen kann.

Die häufigsten Sturzursachen im Wohnbereich

Die meisten Stürze passieren nicht draußen, sondern zu Hause – in den eigenen vier Wänden. Typische Stolperfallen sind:

  • lose Teppiche oder rutschige Läufer
  • elektrische Kabel auf dem Boden
  • schlechte Beleuchtung, vor allem nachts
  • Türschwellen oder Stufen ohne Markierung
  • zu glatte Fliesen im Bad oder in der Küche

Auch Möbel, die im Weg stehen oder schwer zu erkennen sind (z. B. niedrige Tische oder Hocker), erhöhen das Risiko.

Was sofort hilft: Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung

Die gute Nachricht: Viele Risiken lassen sich schnell und unkompliziert entschärfen. Hier ein paar konkrete Tipps:

  • Teppiche fixieren oder ganz entfernen – rutschfeste Unterlagen sind Pflicht
  • Kabel sichern – z. B. entlang der Wand oder unter Leisten verlegen
  • Beleuchtung verbessern – Nachtlichter im Flur oder Bewegungsmelder sind hilfreich
  • Türschwellen markieren – mit kontrastreichem Klebeband sichtbar machen
  • Haltegriffe anbringen – vor allem im Bad und an Treppen

Das richtige Schuhwerk ist entscheidend

Was viele unterschätzen: Auch Hausschuhe können zur Gefahr werden. Vor allem Pantoffeln ohne festen Halt oder mit glatten Sohlen führen oft zu Ausrutschern. Empfehlenswert sind:

  • feste, gut sitzende Schuhe mit Klettverschluss
  • rutschfeste, griffige Sohlen
  • keine offenen Fersen

Ein sicheres Gefühl beginnt bei den Füßen – und gutes Schuhwerk ist ein einfacher Schritt zu mehr Stabilität.

Bewegung als beste Vorbeugung

Wer sich regelmäßig bewegt, trainiert Gleichgewicht, Muskelkraft und Koordination. Das beugt nicht nur Stürzen vor, sondern stärkt auch das Selbstvertrauen. Es muss kein Sportprogramm sein – schon ein täglicher Spaziergang, Übungen im Sitzen oder leichtes Dehnen machen einen Unterschied.

Auch Kurse zur Sturzprophylaxe (z. B. bei Krankenkassen oder Seniorentreffs) bieten gute Anleitungen – fragen Sie ruhig bei Ihrer Gemeinde oder Ihrer Pflegekasse nach.

Tipps für Angehörige und Besucher

Wenn Sie Angehörige betreuen oder regelmäßig ältere Menschen besuchen, achten Sie auf mögliche Gefahrenquellen im Haushalt. Oft fällt Außenstehenden schneller auf, wo es klemmt – und kleine Veränderungen können viel bewirken.

Wichtig ist, Veränderungen immer behutsam vorzuschlagen. Niemand möchte das Gefühl haben, fremdbestimmt zu werden. Besser ist: Gemeinsam prüfen, was hilfreich wäre – und Lösungen zusammen finden.

Wo man sich beraten lassen kann

Viele gesetzliche Krankenkassen bieten kostenlose Wohnraumberatungen an. Auch Pflegestützpunkte, Seniorenbüros und Sozialverbände können helfen. Wenn bereits ein Pflegegrad besteht, übernimmt die Pflegeversicherung häufig sogar die Kosten für Umbaumaßnahmen (z. B. Haltegriffe, Badumbau).

Ein Beratungsgespräch kann helfen, die richtigen Schritte zu planen – und vermeidet teure Fehlentscheidungen.

Zum Schluss

Ein sturzsicherer Alltag beginnt bei kleinen Details – und kann einen großen Unterschied machen. Ich hoffe, dieser Beitrag konnte Ihnen einen Überblick geben und erste Impulse setzen.

Wenn Sie Fragen haben oder eigene Erfahrungen teilen möchten, schreiben Sie mir gerne: kontakt@plavix.quest.

Herzlichst,
Ihr Jörg Wegner-Köhler

Häufige Fragen zum Thema Sturzgefahr

Was sind die häufigsten Ursachen für Stürze zu Hause?

Lose Teppiche, schlechte Beleuchtung, Kabel auf dem Boden und glatte Flächen zählen zu den häufigsten Stolperfallen im Alltag.

Was kann ich sofort tun, um Stürze zu vermeiden?

Entfernen Sie Teppiche, verbessern Sie die Beleuchtung und bringen Sie Haltegriffe im Bad an. Auch gutes Schuhwerk spielt eine wichtige Rolle.

Gibt es finanzielle Unterstützung für Umbaumaßnahmen?

Ja, bei vorhandenem Pflegegrad übernimmt die Pflegekasse häufig Zuschüsse für Maßnahmen wie Haltegriffe oder den Badumbau.

Wie kann ich als Angehöriger helfen?

Sprechen Sie behutsam über Veränderungen, prüfen Sie die Wohnumgebung gemeinsam und holen Sie bei Bedarf eine Wohnraumberatung hinzu.